Definition und Zweck:
Die Parameterübergabe ist der Mechanismus in der SPS-Programmierung, bei dem Werte (Parameter) an eine Funktion (FC) oder einen Funktionsbaustein (FB) übergeben werden. Dadurch wird der aufgerufene Baustein angewiesen, mit diesen spezifischen Werten zu arbeiten und sein Verhalten entsprechend anzupassen.
Die Parameterübergabe ist essentiell für die Modulare Programmierung und die Wiederverwendbarkeit von Code.
Arten der Parameterübergabe:
- Call by Value (Wertübergabe): Es wird nur der aktuelle Wert der Variable in den Baustein kopiert. Änderungen im Baustein wirken sich nicht auf die Original-Variable aus (sicherer).
- Call by Reference (Adressübergabe): Es wird die Adresse der Variable übergeben. Änderungen im Baustein wirken sich direkt auf die Original-Variable aus (schneller, aber riskanter).
Anwendungsbeispiele:
- Funktionsbaustein (FB): Übergabe des Sollwerts und des Istwerts an einen PID-Regler-Baustein.
- Visualisierung: Übergabe eines Parameters (z.B. Rezeptur-Nummer) an das SPS-Programm über das HMI.
- Generische Funktionen: Übergabe eines Arrays und dessen Index an eine Sortier-Funktion.
→ Siehe auch: Funktionsbaustein (FB), Funktion (FC), Modulare Programmierung, SPS-Programmierung, Variable, Adresse

