Definition und Zweck:
Die Modulare Programmierung ist ein Software-Design-Paradigma, bei dem ein großes Programm in kleinere, unabhängige, austauschbare und wiederverwendbare Untereinheiten zerlegt wird, die als Funktionen (FC) oder Funktionsbausteine (FB) bezeichnet werden.
Das Hauptziel der Modulare Programmierung ist es, die Komplexität des Codes zu reduzieren und die Qualität, Wartbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Software in Automatisierungssystemen zu verbessern.
Schlüsselkonzepte:
- Funktionsbaustein (FB): Kapselt Code und zugehörige Daten (Instanzdaten) und bietet eine definierte Schnittstelle zur Außenwelt.
- Funktion (FC): Eine Code-Einheit, die einen Wert berechnet und zurückgibt, aber keinen eigenen internen Zustand speichert.
- Kapselung: Verstecken der internen Implementierungsdetails, sodass nur die definierte Schnittstelle zugänglich ist.
- Wiederverwendbarkeit: Module können in verschiedenen Teilen des Programms oder in unterschiedlichen Projekten eingesetzt werden.
- Objektorientierte Programmierung: Eine fortgeschrittene Form der Modulare Programmierung, die Klassen, Vererbung und Polymorphie nutzt.
Vorteile in der SPS-Programmierung:
- Wartung: Fehler und Änderungen können lokal in einem Modul behoben werden, ohne das Gesamtsystem zu beeinflussen.
- Teamarbeit: Mehrere SPS-Programmierer/innen können gleichzeitig an verschiedenen Modulen arbeiten.
- Struktur: Verbessert die Übersichtlichkeit und das Verständnis des Programms.
→ Siehe auch: Funktionsbaustein (FB), Funktion (FC), SPS-Programmierung, Modulare Produktion, Objektorientierte Programmierung, IEC 61131-3

