Definition und Funktion:
Ein Datenlogger ist ein elektronisches Gerät, das dafür konzipiert ist, Messwerte oder Daten über einen bestimmten Zeitraum hinweg automatisch zu erfassen, zu speichern und oft auch mit einem Zeitstempel zu versehen. Im Gegensatz zu einer SPS, die Daten primär für die aktive Steuerung verarbeitet, dient ein Datenlogger in erster Linie der Aufzeichnung und Archivierung von Daten für spätere Analysen.
Datenlogger können als eigenständige Geräte arbeiten, unabhängig von übergeordneten Steuerungssystemen, oder sie können in komplexere Systeme integriert sein (z.B. als Funktion in einem HMI, einer SPS oder einem speziellen PC).
Merkmale und Eigenschaften:
- Autonome Aufzeichnung: Erfasst Daten in vordefinierten Intervallen oder bei bestimmten Ereignissen.
- Speicher: Verfügt über internen Speicher (Flash, SD-Karte) zur Speicherung großer Datenmengen über lange Zeiträume.
- Sensorschnittstellen: Kompatibel mit einer Vielzahl von Sensoren (Temperatur, Feuchte, Druck, Strom, Spannung).
- Zeitstempel: Jede aufgezeichnete Messung wird mit einem präzisen Zeitstempel versehen, um die chronologische Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
- Kommunikationsschnittstellen: Oft mit USB, Ethernet oder drahtlosen Schnittstellen (z.B. WLAN, Mobilfunk) zur Datenübertragung an einen PC oder eine Cloud.
- Software: Begleitende Software zur Konfiguration des Loggers und zur Analyse der aufgezeichneten Daten.
Anwendungsbereiche in der Automatisierung:
Datenlogger sind in vielen Bereichen der Industrie unverzichtbar, wo eine kontinuierliche Überwachung und Dokumentation von Prozessen erforderlich ist:
- Langzeitüberwachung: Erfassung von Umgebungsbedingungen in Lagern, Transportketten oder Produktionshallen (z.B. Temperatur und Feuchte).
- Qualitätsdokumentation: Aufzeichnung von Prozessparametern, die die Produktqualität beeinflussen (z.B. Temperaturprofile in Öfen, Druckverläufe).
- Fehlersuche und Analyse: Sammlung von Daten, um sporadische Fehler zu analysieren oder das Systemverhalten unter bestimmten Bedingungen zu verstehen.
- Energiemanagement: Erfassung von Energieverbrauchsdaten über längere Perioden.
- Validierung und Compliance: Dokumentation von Prozessparametern zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (z.B. in der Pharmaindustrie).
- Predictive Maintenance: Erfassung von Maschinendaten für spätere Analysen.
Datenlogger bieten eine flexible und oft kostengünstige Lösung für die datenbasierte Analyse und Optimierung von Prozessen.
→ Siehe auch: Historian, Sensor, Messwert, Qualitätsdokumentation, Predictive Maintenance
