Definition und Zweck:
Configuration Management (Konfigurationsmanagement) ist ein systematischer Prozess zur Verwaltung und Kontrolle aller Änderungen an den Konfigurationen von Hardware, Software und Dokumentationen über den gesamten Lebenszyklus eines Automatisierungssystems. Es stellt sicher, dass zu jedem Zeitpunkt eine genaue und nachvollziehbare Aufzeichnung des Systemzustands existiert.
Das Hauptziel ist es, die Reproduzierbarkeit von Systemen zu gewährleisten, die Wartung zu vereinfachen, die Qualität zu sichern und Fehler zu minimieren, die durch inkonsistente oder nicht dokumentierte Änderungen entstehen könnten.
Wesentliche Elemente des Configuration Management:
- Konfigurationsidentifikation: Eindeutige Kennzeichnung aller Komponenten (Hardware, Software, Dokumente) und ihrer Versionen.
- Konfigurationskontrolle: Steuerung und Genehmigung aller Änderungen an Konfigurationen (oft durch einen Change Control Prozess).
- Konfigurationsstatus-Berichterstattung: Dokumentation des aktuellen Status von Konfigurationen und ihrer Änderungshistorie (Wer hat wann was geändert?).
- Konfigurationsprüfung: Überprüfung der Konsistenz zwischen der tatsächlichen Konfiguration und der dokumentierten Konfiguration.
Relevanz in der Automatisierungstechnik:
Configuration Management ist von entscheidender Bedeutung für den zuverlässigen und sicheren Betrieb industrieller Anlagen:
- Wartung und Service: Bei der Wartung oder einem Komponentenaustausch kann schnell der korrekte Konfigurationsstand der SPS, des Antriebs oder anderer Geräte wiederhergestellt werden.
- Fehlersuche: Bei Problemen ermöglicht die Rückverfolgbarkeit von Konfigurationsänderungen eine schnellere Ursachenanalyse.
- Compliance und Validierung: In regulierten Industrien (z.B. Pharma, Lebensmittel) ist ein striktes Konfigurationsmanagement eine Voraussetzung für die Validierung und Auditierbarkeit von Systemen.
- System-Upgrades und Migrationen: Planmäßige Änderungen können kontrolliert durchgeführt werden.
- Standardisierung: Fördert die Verwendung standardisierter und dokumentierter Konfigurationen.
Moderne Engineering-Tools und PLM-Systeme (Product Lifecycle Management) bieten Funktionen zur Unterstützung des Configuration Management, um den Aufwand zu minimieren und die Systemintegrität zu gewährleisten.
→ Siehe auch: Versionsverwaltung, Change Control, Dokumentation, Validierung, SPS-Programmierung, PLM (Product Lifecycle Management)

