Definition und Prinzip:
Die Objektorientierte Programmierung (OOP) ist ein Programmierparadigma, bei dem Software-Komponenten als Objekte organisiert werden. Ein Objekt ist eine Instanz einer Klasse und bündelt sowohl Daten (Attribute, Eigenschaften) als auch die darauf operierenden Funktionen (Methoden) in einer einzigen Einheit.
Die Objektorientierte Programmierung beruht auf vier Hauptpfeilern:
- Kapselung (Encapsulation): Bündelung von Daten und Methoden.
- Vererbung (Inheritance): Klassen können Eigenschaften und Methoden von anderen Klassen übernehmen.
- Polymorphie (Polymorphism): Methoden können sich je nach Kontext oder Objekt-Typ unterschiedlich verhalten.
- Abstraktion (Abstraction): Reduzierung von Komplexität durch die Fokussierung auf die wesentlichen Merkmale.
Relevanz in der Automatisierung:
- Modulare Programmierung: Die Objektorientierte Programmierung ist eine fortgeschrittene Form der Modularen Programmierung und eignet sich ideal für die Abbildung modularer Maschinen (Modulare Produktion).
- Komponenten-Design: Jede Anlagekomponente (Motor, Ventil, Sensor) kann als Klasse definiert werden, was die SPS-Programmierung strukturiert.
- Wiederverwendbarkeit: Code für Standardkomponenten kann leicht in neuen Projekten wiederverwendet werden.
Moderne SPS-Systeme unterstützen die Objektorientierte Programmierung über Hochsprachen wie Structured Text (ST) oder C++.
→ Siehe auch: Modulare Programmierung, Funktionsbaustein (FB), ST (Structured Text), SPS-Programmierung, Struktur

