Definition und Zweck:
Die EDD (Electronic Device Description), auch bekannt als Elektronische Gerätebeschreibung, ist ein standardisiertes, textbasiertes Dateiformat, das alle relevanten Informationen über ein intelligentes Feldgerät (z.B. Sensor, Aktor, Messgerät) enthält. Sie dient als „digitales Typenschild“ und ermöglicht es, das Gerät über verschiedene Engineering-Tools oder Prozessleitsysteme (PLS) hinweg herstellerunabhängig zu konfigurieren, zu parametrieren und zu diagnostizieren.
Die EDD beschreibt:
- Geräteeigenschaften: Modellnummer, Hersteller, Version.
- Konfigurationsparameter: Alle einstellbaren Werte des Geräts (z.B. Messbereich, Filterzeiten).
- Diagnosefunktionen: Erklärungen zu Fehlercodes, Warnungen und dem Gerätezustand.
- Bedienoberfläche: Strukturierte Darstellung der Menüs und Parameter für den Techniker.
Abgrenzung zu GSD und DTM:
- GSD (General Station Description): Älteres, einfacheres Format, das primär die Kommunikation und die E/A-Datenstruktur beschreibt.
- DTM (Device Type Manager): Bietet erweiterte Grafik- und Funktionsfähigkeit, ist aber komplexer (basierend auf der FDT/DTM-Spezifikation).
Standards und Relevanz:
EDD wird vor allem in der Prozessindustrie und in Feldbussystemen wie HART, FOUNDATION Fieldbus und PROFIBUS verwendet (wo es oft als EDDL – Electronic Device Description Language – bezeichnet wird). Die EDD ist entscheidend für die Interoperabilität, da sie sicherstellt, dass Engineering-Tools jedes kompatible Gerät lesen und bedienen können, ohne dass für jedes Gerät eine neue Software installiert werden muss.
→ Siehe auch: Intelligentes Feldgerät, Feldbus, Prozessleitsystem (PLS), Konfiguration, Engineering-Tool, Interoperabilität, Messgerät

