Definition und Zweck:
Alarmmanagement ist der systematische Prozess des Entwurfs, der Implementierung, des Betriebs und der Wartung von Systemen zur Erfassung, Anzeige, Filterung, Priorisierung und Protokollierung von Alarmen und Meldungen in einer automatisierten Anlage. Es ist ein kritischer Bestandteil jedes HMI- und Prozessleitsystem (PLS).
Das Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass das Bedienpersonal im Falle von Prozessabweichungen oder Störungen nur relevante, zeitnahe und handlungsrelevante Informationen erhält. Ein effektives Alarmmanagement verhindert die sogenannte „Alarmflut“ (eine überwältigende Anzahl von Alarmen), die zu Fehlern beim Bediener und im schlimmsten Fall zu Produktionsausfällen führen kann.
Kernfunktionen:
- Alarmgenerierung: Festlegung der Bedingungen (Grenzwerte, Zustandswechsel) für die Auslösung eines Alarms.
- Alarmpriorität: Hierarchische Klassifizierung von Alarmen nach ihrer Dringlichkeit und Kritikalität.
- Alarmunterdrückung und Filterung: Techniken (z.B. Verzögerung, Blockierung von Folgealarmen) zur Vermeidung von Redundanz (Fehlermanagement).
- Visualisierung: Klare, farbcodierte und akustische Darstellung auf dem Display.
- Quittierung (Acknowledge): Die notwendige Aktion des Bedieners, um den Alarm als wahrgenommen zu bestätigen.
- Historisierung und Protokollierung: Revisionssichere Speicherung aller Alarme und Ereignisse in einem Audit Trail.
→ Siehe auch: Meldemanagement, Prozessleitsystem (PLS), Fehlermanagement, Audit Trail, Display

