Definition und Funktion:
 Ein Ventil ist ein mechanisches Bauteil, das dazu dient, den Fluss eines Fluids (Flüssigkeit, Gas, Dampf oder Schüttgut) in einem Rohrleitungssystem zu steuern. Es kann den Fluss öffnen, schließen, drosseln, umleiten oder mischen.
Ventile sind grundlegende Stellglieder in der Prozessindustrie und in der Fabrikautomatisierung, wo sie in Pneumatik, Hydraulik und der Steuerung von Prozessmedien eingesetzt werden.
Typen von Ventilen (nach Funktion und Betätigung):
- Absperrventile: Zum vollständigen Öffnen oder Schließen des Flusses (z.B. Kugelhähne, Schieber, Absperrklappen).
- Regelventile: Für die stufenlose Steuerung des Durchflusses oder Drucks (z.B. Proportionalventile, Drosselventile).
- Rückschlagventile: Erlauben den Fluss nur in eine Richtung.
- Magnetventile: Werden elektromagnetisch betätigt, um den Fluss binär zu schalten (EIN/AUS).
- Pneumatikventile: Speziell für Druckluftsysteme.
- Hydraulikventile: Speziell für Hydrauliksysteme.
- Proportionalventile: Werden mit einem variablen elektrischen Signal angesteuert, um eine stufenlose Regelung zu ermöglichen.
Betätigungsarten: Manuell, pneumatisch, hydraulisch, elektrisch (Magnetventil, Proportionalventil).
Relevanz in der Automatisierungstechnik:
 Ventile sind unverzichtbare Aktoren in der Automatisierung:
- Prozesssteuerung: Steuerung von Flüssigkeiten und Gasen in chemischen Anlagen, Raffinerien, Wasserwerken, Brauereien.
- Pneumatik und Hydraulik: Ansteuerung von Zylindern und Antrieben.
- Dosieranwendungen: Präzises Zuführen von Medien.
- Sicherheit: Notabschaltventile in sicherheitsrelevanten Systemen zur schnellen Unterbrechung von Fluidflüssen.
- Materialfluss: Steuerung des Transports von Schüttgütern.
Die Auswahl des richtigen Ventils hängt von der Anwendung (Medium, Druck, Temperatur, Durchfluss, Schaltfrequenz), der benötigten Steuerungspräzision und den Sicherheitsanforderungen ab.
→ Siehe auch: Magnetventil, Proportionalventil, Pneumatikventil, Aktor, Notabschaltventile, Ventilinsel

