Definition und Funktion:
Die Multi-Core-Architektur ist ein Designprinzip für Mikroprozessoren (CPUs), bei dem mehrere vollständige und unabhängige Verarbeitungseinheiten (Kerne oder Cores) auf einem einzigen Chip integriert sind. Jeder Kern kann Befehle unabhängig von den anderen Kernen ausführen.
In der Automatisierungstechnik, insbesondere bei Industrie-PCs (IPC) und High-End-SPS, wird die Multi-Core-Architektur genutzt, um die Performance und die Parallelität von Anwendungen zu steigern.
Vorteile in der Automatisierung:
- Parallelität: Kritische Tasks können auf dedizierten Kernen ausgeführt werden (z.B. Motion Control), während andere Kerne für weniger zeitkritische Aufgaben (z.B. HMI, Daten Analytics, Feldbus-Kommunikation) genutzt werden.
- Determinismus: Durch die Zuweisung von Echtzeit-Tasks an separate Kerne wird der Determinismus verbessert, da diese Tasks nicht durch andere Prozesse gestört werden.
- Virtualisierung:Multi-Core ist die Grundlage für die Virtualisierung, die es ermöglicht, mehrere Betriebssysteme (z.B. ein Echtzeit-OS und ein Standard-OS) auf derselben Hardware parallel zu betreiben.
- Multitasking: Effizientere Ausführung von Multitasking-Anwendungen und komplexer SPS-Programmierung.
Die Multi-Core-Architektur ist ein Schlüsselelement für leistungsstarke Edge Computing- und IIoT-Lösungen.
→ Siehe auch: Industrie-PC (IPC), SPS, Virtualisierung, Determinismus, Multitasking, Parallelität, Edge Computing

