Definition und Zweck:
Der G-Code (Geometrie-Code), genauer bekannt als RS-274 oder genormt als DIN 66025 bzw. ISO 6983, ist die primäre Programmiersprache zur Steuerung von CNC (Computerized Numerical Control)-Maschinen (z.B. Fräs-, Dreh-, Schleifmaschinen). Er besteht aus textbasierten Anweisungen, die der CNC-Steuerung mitteilen, wie und wohin sich das Werkzeug oder das Werkstück bewegen soll.
Das Hauptziel ist die präzise Umsetzung der in CAD/CAM erstellten Geometrie in physikalische Werkzeugbewegungen.
Typische Befehle:
- G-Befehle (Geometrie): Definieren Bewegungsarten. Beispiele:
- G00: Eilgang (schnelle, unkontrollierte Bewegung)
- G01: Lineare Interpolation (gerade Linie)
- G02/G03: Kreisinterpolation (im oder gegen den Uhrzeigersinn)
- G90: Absolutmaßprogrammierung (Koordinatensystem)
- M-Befehle (Maschinenfunktionen): Definieren Schaltfunktionen. Beispiele:
- M03: Spindel einschalten (Rechtslauf)
- M05: Spindel ausschalten
- M08/M09: Kühlmittel ein/aus
- M30: Programmende
Relevanz in der Automatisierung:
Der G-Code ist der Standard für die Präzisionsbearbeitung. Die CNC-Steuerung übersetzt die G-Code-Befehle in die Bahnplanung für die einzelnen Achsen (Synchronisation) der Maschine, um die höchste stationäre Genauigkeit zu gewährleisten.
→ Siehe auch: CNC (Computerized Numerical Control), Koordinatensystem, Bahnplanung, Achse, Präzisionsbearbeitung, CAD

