Berufsbild und Aufgaben:
Ein/e Functional Safety Engineer (Ingenieur/in für funktionale Sicherheit) ist ein/e hochspezialisierte/r Fachkraft, die für die Analyse, das Design, die Implementierung und die Validierung von sicherheitsbezogenen Systemen in der industriellen Automatisierung verantwortlich ist. Ihre Hauptaufgabe ist es, sicherzustellen, dass Maschinen und Anlagen im Fehlerfall keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
Dieses Berufsbild ist aufgrund der steigenden Komplexität von Maschinen und strengerer Sicherheitsnormen (wie IEC 61508, ISO 13849, IEC 62061) von entscheidender Bedeutung. Oft ist eine TÜV-Zertifizierung oder eine ähnliche Qualifikation erforderlich, um die Expertise nachzuweisen.
Typische Aufgaben:
- Risikoanalyse und Gefährdungsbeurteilung: Durchführung systematischer Analysen (z.B. HazOp) zur Identifizierung von Gefahren und zur Bewertung der Risiken von Maschinen und Anlagen.
- Sicherheitskonzeptentwicklung: Design von Sicherheitsfunktionen und -architekturen, um die identifizierten Risiken auf ein akzeptables Maß zu reduzieren.
- SIL-/PL-Berechnung: Berechnung und Verifikation des Safety Integrity Levels (SIL) oder Performance Levels (PL) von Sicherheitskreisen und -komponenten.
- Spezifikation von Sicherheitsfunktionen: Detaillierte Beschreibung der Anforderungen an die sicherheitsbezogenen Steuerungen.
- Implementierungsprüfung: Überprüfung der korrekten Implementierung von Sicherheitsfunktionen in Hard- und Software (SPS, Antriebe).
- Validierung und Verifikation: Durchführung von Tests und Erstellung der Dokumentation, um die korrekte Funktion der Sicherheitssysteme zu beweisen.
- Normenkonformität: Sicherstellung, dass die Lösungen den nationalen und internationalen Sicherheitsnormen entsprechen.
- Beratung: Beratung von Kunden und internen Teams in allen Fragen der funktionalen Sicherheit.
Qualifikationen:
- Abgeschlossenes Studium in Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Mechatronik oder einem verwandten Ingenieurstudiengang.
- Umfassende Kenntnisse der relevanten Sicherheitsnormen (IEC 61508, ISO 13849, IEC 62061).
- Erfahrung in der Anwendung von Sicherheits-Tools und -Software.
- Analytische Fähigkeiten und Präzision.
- Oft ist eine Zertifizierung als „Functional Safety Engineer“ (z.B. TÜV Rheinland) erforderlich.
Functional Safety Engineers sind eine unverzichtbare Ressource, um die Sicherheit von Maschinen und Anlagen in der Industrie zu gewährleisten und Unfälle zu verhindern.
→ Siehe auch: SPS-Profis.de, Funktionale Sicherheit, SIL (Safety Integrity Level), Performance Level PLe, Gefährdungsbeurteilung, Maschinenrichtlinie

