Definition und Funktion:
Ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter, engl. Residual Current Device, RCD) ist ein wichtiges Sicherheitsgerät in elektrischen Anlagen. Seine Hauptaufgabe ist es, Personen vor Stromschlägen und Anlagen vor Brandgefahr zu schützen, die durch Fehlerströme entstehen.
Der Schalter misst ständig den Stromfluss im aktiven Leiter (Phase) und im Rückleiter (Neutralleiter). In einem fehlerfreien Stromkreis sind diese Ströme gleich groß. Tritt ein Fehlerstrom auf (z.B. wenn eine Person einen spannungsführenden Teil berührt oder bei einem Erdschluss), fließt ein Teil des Stroms über einen unerwünschten Weg (z.B. Erde). Der Fehlerstromschutzschalter erkennt diese Differenz (den Fehlerstrom) und unterbricht den Stromkreis innerhalb von Millisekunden.
Typen und Relevanz:
- RCD Typ A/AC: Standardtypen für Wechselstromfehlerströme.
- RCD Typ B: Für Industrien, in denen glatte Gleichfehlerströme auftreten können (z.B. in Anlagen mit Frequenzumrichtern oder DC-Antrieben). Diese sind in der Antriebstechnik oft vorgeschrieben.
- Ansprechstrom: Typisch sind 30 mA für Personenschutz und höhere Werte (z.B. 300 mA) für Brandschutz.
Fehlerstromschutzschalter sind ein wesentlicher Bestandteil der passiven Sicherheitsfunktionen in Schaltanlagen und spielen eine Rolle im Steuerstromkreis und bei der Spannungsversorgung von SPS und Industrie-PCs.
→ Siehe auch: Sicherheitsfunktionen, Steuerstromkreis, Spannungsversorgung, Frequenzumrichter

