Definition und Zweck:
Die Drehzahlregelung ist ein Prozess in der Antriebstechnik, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit (Drehzahl) eines Motors kontinuierlich gemessen und an einen vorgegebenen Sollwert angepasst wird. Ziel ist es, die gewünschte Drehzahl präzise und dynamisch einzuhalten, unabhängig von wechselnden Lasten (Störgröße) oder Netzspannungsschwankungen.
Die Drehzahlregelung ist ein geschlossener Regelkreis, der typischerweise aus einem Regler (z.B. PI-Regler), einem Motor und einem Rückmeldesystem (Encoder) besteht, das die Ist-Drehzahl erfasst.
Methoden und Geräte:
- Frequenzumrichter (VFD): Die am häufigsten verwendete Methode zur Drehzahlregelung von Asynchronmotoren. Der Umrichter ändert die Frequenz und Spannung des Wechselstroms, um die Drehzahl stufenlos zu steuern.
- Servoregler: Für Synchronmotoren und hochdynamische Anwendungen. Sie nutzen komplexere Algorithmen und hochauflösende Encoder für eine sehr präzise und schnelle Drehzahlregelung und Positionierung (Achsen).
- Drehmomentregelung: Die Drehzahlregelung erfolgt meist indirekt über die Vorgabe eines Drehmoment-Sollwerts.
Bedeutung in der Automatisierung:
- Energieeffizienz: Durch variable Drehzahlregelung kann der Energieverbrauch von Pumpen und Lüftern erheblich reduziert werden.
- Prozessregelung: Präzise Steuerung von Dosierpumpen, Bandgeschwindigkeiten oder Rührwerken.
- Synchronisation: Die Drehzahlregelung ist die Basis für die Synchronisation mehrerer Achsen (elektronische Getriebe).
- Effizienzsteigerung: Ermöglicht die Anpassung der Produktionsgeschwindigkeit an die Prozessanforderungen.
→ Siehe auch: Frequenzumrichter, Servomotor, Drehmoment, Rückmeldesystem, Regelgröße, Asynchronmotor

