Definition und Funktion:
Ein Compiler ist ein spezielles Software-Tool, das den in einer menschenlesbaren Quellcode-Sprache (z.B. ST (Structured Text), C, C++, Python) geschriebenen Programmcode in Maschinencode oder einen Bytecode übersetzt. Maschinencode ist die Folge von Binärbefehlen, die der Prozessor (CPU) der SPS oder des Industrie-PC (IPC) direkt ausführen kann.
Dieser Übersetzungsprozess ist notwendig, weil Computer die Anweisungen von Hochsprachen nicht direkt verstehen. Der Compiler führt dabei folgende Schritte durch:
- Analyse: Prüfung des Quellcodes auf Syntax- und Semantikfehler.
- Optimierung: Versucht, den erzeugten Maschinencode so effizient wie möglich zu gestalten, um die Performance und die Zykluszeit zu verbessern.
- Generierung: Erzeugung des ausführbaren Maschinencodes, der auf der Ziel-Hardware (SPS, IPC) läuft.
Relevanz in der Automatisierung:
Compiler sind von zentraler Bedeutung für die SPS-Programmierung, insbesondere beim Einsatz von strukturierten Textsprachen oder Hochsprachen:
- ST (Structured Text): Der in ST (Structured Text) geschriebene Code wird durch einen Compiler in den ausführbaren SPS-Code übersetzt.
- Echtzeitfähigkeit: Ein guter Compiler trägt zur Determinismus und Echtzeitfähigkeit bei, indem er effizienten Code erzeugt.
- Debugging: Die Ausgabe des Compilers (Compiler-Fehler) ist oft der erste Schritt beim Debugging von logischen oder syntaktischen Fehlern im Quellcode.
- Hochsprachen-Integration: Bei der Integration von Hochsprachen wie C++ oder Python in die Automatisierung (z.B. auf einem Industrie-PC (IPC)) ist ein leistungsfähiger Compiler für die Laufzeit-Performance entscheidend.
→ Siehe auch: SPS, ST (Structured Text), Debugging, Performance, Assembler, Python, IEC 61131-3

