Definition und Funktion:
Eine Anweisung ist die kleinste, eigenständige ausführbare Einheit in einem SPS-Programm oder in einer anderen Programmiersprache. Sie stellt einen einzelnen Befehl dar, der eine spezifische Operation oder eine Reihe von Operationen ausführt. Mehrere Anweisungen bilden zusammen die Logik eines Programms.
Anweisungen werden sequenziell abgearbeitet (oder bedingt übersprungen/wiederholt) und beeinflussen den Zustand der SPS, indem sie Werte in Speichern ablegen, Vergleiche durchführen, Funktionen aufrufen oder den Programmfluss steuern.
Typen von Anweisungen (Beispiele):
- Zuweisungsanweisungen: Weisen einer Variablen einen Wert zu (z.B.
Temperatur := 25.0;). - Logische Anweisungen: Führen Boolesche Operationen durch (z.B.
UND,ODER,NICHT). - Arithmetische Anweisungen: Führen mathematische Berechnungen durch (z.B.
ADD,MUL). - Vergleichsanweisungen: Vergleichen Werte miteinander (z.B.
IF Temperatur > Sollwert THEN ...). - Funktionsaufrufe: Rufen einen vorab definierten Baustein oder eine Funktion auf (z.B.
StarteMotor(MotorNr := 1);). - Sprung-Anweisungen: Ändern den normalen sequenziellen Programmfluss (z.B.
JUMP,RETURN).
Darstellung in SPS-Sprachen:
In den IEC 61131-3 Sprachen werden Anweisungen unterschiedlich dargestellt:
- In AWL (Anweisungsliste) ist jede Zeile eine Anweisung.
- In ST (Strukturierter Text) sind Anweisungen oft durch Semikolons voneinander getrennt.
- In KOP (Kontaktplan) und FUP (Funktionsplan) sind Anweisungen oft als Netzwerke oder Funktionsblöcke grafisch visualisiert.
Anweisungen sind der grundlegende Baustein, aus dem komplexere Programmteile, Funktionen und gesamte Automatisierungslösungen aufgebaut werden.
→ Siehe auch: Operation, Netzwerk, SPS, IEC 61131-3, Funktionsaufruf

