Definition und Zweck:
Zwangsgeführte Kontakte (auch zwangsöffnende oder force-guided contacts) sind ein mechanisches Konstruktionsprinzip für Relais und Schütze, das primär in der funktionalen Sicherheitstechnik eingesetzt wird. Die Kontakte (Öffner und Schließer) sind mechanisch so miteinander verbunden (zwangsgeführt), dass es physikalisch unmöglich ist, dass der Schließer und der Öffner zur gleichen Zeit geschlossen sind.
Relevanz in der Sicherheitstechnik:
Das Prinzip der Zwangsgeführte Kontakte ist die Grundlage für die Fehlererkennung in Sicherheitsrelais und -kreisen. Sollte ein Schließer im Fehlerfall „kleben“ bleiben (verschweißen), verhindert die Zwangsführung, dass sich der zugehörige Öffner schließt. Ein nachgeschaltetes Sicherheitsmodul kann diesen Widerspruch (Öffner und Schließer sind nicht im korrekten Zustand) erkennen und den sicheren Zustand einleiten.
Dieses Prinzip ermöglicht es, eine hohe PLe oder SIL zu erreichen, da das Versagen eines einzelnen Kontakts sofort diagnostizierbar ist.
→ Siehe auch: Sicherheitsfunktionen, Sicherheitsschalter, Relais, PLe (Performance Level), Fehlererkennung

