Definition und Zweck:
Das MTP (Module Type Package) ist ein zentraler Standardisierung-Ansatz, der im Kontext der Modularen Produktion und der Industrie 4.0 entwickelt wurde. Es handelt sich um ein neutrales, herstellerunabhängiges Beschreibungsformat (typischerweise basierend auf AutomationML), das die gesamte Funktionalität und die Schnittstellen eines Produktionsmoduls digital und kompakt kapselt.
Das Hauptziel des MTP ist die Realisierung von Plug & Produce: Ein Modul, das ein MTP mit sich führt, kann schnell und einfach in ein übergeordnetes Prozessleitsystem (PLS) (die sogenannte Orchestrierungsebene) integriert werden, ohne dass eine umfangreiche manuelle Systemintegration oder Programmierung notwendig ist.
Inhalte und Funktionen des MTP:
- Schnittstellenbeschreibung: Definition der Kommunikationsschnittstellen (OPC UA-Variablen) und Datenstruktur.
- HMI-Anteile: Grafische Elemente und Bedienkonzepte, die in die zentrale Visualisierung übernommen werden können.
- Verfahrenstechnik: Beschreibung der Verfahrensschritte und -zustände, oft basierend auf der ISA-88-Struktur.
- Diagnose und Wartung: Informationen für das Alarmmanagement und die Wartung.
Vorteile:
- Plug & Play: Beschleunigt die Inbetriebnahme neuer Module drastisch.
- Interoperabilität: Ermöglicht die Kombination von Modulen verschiedener Hersteller.
- Produktionsflexibilität: Erleichtert die schnelle Rekonfiguration von Produktionslinien.
→ Siehe auch: Modulare Produktion, Plug & Play, Prozessleitsystem (PLS), OPC UA, Industrie 4.0, AutomationML

