Definition und Eigenschaften:
Ein Kontinuierlicher Prozess (Continuous Process) ist ein Typ von Prozessautomatisierung, bei dem Materialien (typischerweise Flüssigkeiten, Gase, Schüttgüter) stetig und ohne Unterbrechung durch die Produktionsanlage fließen. Im Gegensatz zum Diskreten Prozess gibt es keine klaren, getrennten Einheiten (Stückgüter), sondern einen stetigen Materiefluss.
Die Steuerung eines Kontinuierlicher Prozess ist primär auf die Prozessregelung ausgerichtet, um Sollwerte (Temperatur, Druck, Durchfluss) trotz Störgrößen exakt einzuhalten.
Steuerungsmerkmale:
- Regelungstechnik: Dominiert von kontinuierlichen Regelkreisen (z.B. PID-Regler), die eine Regelgröße auf einem Sollwert halten.
- Sensorik: Einsatz von analogen Sensoren (Analogeingang) und Messgeräten (PAT) zur kontinuierlichen Erfassung von Messwerten.
- Visualisierung: Nutzung von Prozessleitsystemen (PLS) oder SCADA zur umfassenden Überwachung.
Typische Anwendungsbereiche:
- Chemie und Petrochemie: Raffinerien, Polymerproduktion.
- Energieerzeugung: Kraftwerke, Dampferzeugung.
- Wasserwirtschaft: Kläranlagen, Wasseraufbereitung.
- Grundstoffindustrie: Zement, Papier, Metallverarbeitung.
→ Siehe auch: Diskreter Prozess, Prozessautomatisierung, Prozessleitsystem (PLS), Prozessregelung, Regelgröße, PAT (Process Analytical Technology)

