Definition und Historie:
Das K-Bus-System ist ein proprietäres, internes Feldbussystem von Beckhoff Automation, das als Kommunikationsrückgrat für ihre modularen Busklemmen (KL-Serie) und Buskoppler diente. Es war eine der ersten Technologien, die den Aufbau von dezentralen und modularen I/O-Systemen ermöglichte.
Das K-Bus-System war der direkte Vorgänger des heutigen EtherCAT-Standards von Beckhoff und spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der PC-basierten Steuerungstechnik. Obwohl es durch EtherCAT in neuen Anlagen weitgehend abgelöst wurde, ist es in vielen Bestandsanlagen weltweit weiterhin im Einsatz und wird von Beckhoff durch Kompatibilitätsprodukte (z.B. EK-Serie EtherCAT-Koppler) unterstützt.
Funktionsweise und Merkmale:
- Interner Bus: Die Busklemmen der KL-Serie werden direkt aneinander gesteckt und kommunizieren über den K-Bus mit einem Buskoppler oder einer PC-basierte Steuerung (z.B. CX-Serie Embedded-PC).
- Serielle Datenübertragung: Daten werden seriell zwischen den Klemmen ausgetauscht.
- Modulares Prinzip: Ermöglicht die flexible Kombination verschiedener I/O-Module (digitale, analoge, Spezialfunktionen) an einem Buskoppler.
- Diagnosefunktionen: Bietet grundlegende Diagnoseinformationen für die angeschlossenen Klemmen.
- Kompakte Bauweise: Die Busklemmen sind platzsparend und für die Schaltschrankmontage optimiert.
Bedeutung für Beckhoff und die Automatisierung:
Das K-Bus-System war innovativ für seine Zeit und hat maßgeblich zur Etablierung von Beckhoff im Bereich der modularen I/O-Systeme beigetragen. Es legte den Grundstein für die Entwicklung von EtherCAT, indem es das Prinzip der direkten I/O-Anbindung und den modularen Aufbau etablierte.
Für viele Anlagenbetreiber ist die Kompatibilität mit dem K-Bus-System wichtig für den Investitionsschutz und die Möglichkeit, bestehende Anlagen schrittweise zu modernisieren (Retrofit), ohne die gesamte I/O-Hardware austauschen zu müssen.
→ Siehe auch: EtherCAT, Beckhoff Automation, Busklemme, Buskoppler, Retrofit, I/O-Module

