Definition und Bedeutung:
BOOL ist der Boolesche Datentyp in der SPS-Programmierung und in vielen anderen Programmiersprachen. Er kann nur zwei mögliche Werte annehmen: TRUE (wahr, logisch 1) oder FALSE (falsch, logisch 0). Ein BOOL-Wert wird durch ein einzelnes Bit im Speicher repräsentiert.
Der Boolesche Datentyp ist nach George Boole benannt, der die Boolesche Algebra entwickelte, welche die mathematische Grundlage für digitale Logik und Computeroperationen bildet.
Relevanz in der SPS-Programmierung:
Der BOOL-Datentyp ist der fundamentalste und am häufigsten verwendete Datentyp in der SPS-Programmierung, da er direkt die binären Zustände der realen Welt abbildet und die Basis für die Steuerungslogik bildet:
- Digitale Eingänge: Der Zustand eines Tasters, eines Endschalters oder einer Lichtschranke wird als BOOL-Wert (TRUE, wenn aktiv; FALSE, wenn inaktiv) eingelesen.
- Digitale Ausgänge: Die Ansteuerung einer Lampe, eines Ventils oder eines Motors (EIN/AUS) erfolgt über BOOL-Werte.
- Logische Verknüpfungen: Die gesamte Steuerungslogik in Sprachen wie Kontaktplan (KOP), Funktionsplan (FUP) oder Strukturierter Text (ST) basiert auf Booleschen Operationen (UND, ODER, NICHT, EXKLUSIV-ODER) mit BOOL-Variablen.
- Merker: Interne Merkerbits in der SPS werden als BOOL-Werte verwendet, um Zwischenergebnisse, Flags oder Zustände zu speichern.
- Zustandsautomaten: Übergangsbedingungen zwischen Schritten in Ablaufsteuerungen (AS/SFC) sind oft Boolesche Ausdrücke.
Vorteile:
- Einfachheit und Übersichtlichkeit: Direkte Abbildung von EIN/AUS-Zuständen.
- Speichereffizienz: Benötigt nur ein Bit Speicherplatz.
- Grundlage der Logik: Ermöglicht die Implementierung komplexer Steuerungsalgorithmen durch Kombination einfacher logischer Operationen.
Trotz der Komplexität moderner Automatisierungssysteme bleibt der BOOL-Datentyp ein zentraler und unverzichtbarer Baustein jeder SPS-Programmierung.
→ Siehe auch: Bit, Logik, Datentyp, SPS, KOP (Kontaktplan), FUP (Funktionsplan)

