Definition und Funktion:
 Das Betriebssystem (OS – Operating System) ist die fundamentale Software, die als Schnittstelle zwischen der Hardware (CPU, Arbeitsspeicher, Speicher, E/A-Module) eines Computers (z.B. Industrie-PC (IPC), SPS) und den laufenden Anwendungen dient. Es verwaltet alle Hardwareressourcen und stellt grundlegende Dienste für die Ausführung von Programmen bereit.
Die wichtigsten Aufgaben eines Betriebssystems sind:
- Ressourcenmanagement: Verwaltung von CPU-Zeit, Arbeitsspeicher, Speicherplatz und E/A-Geräten.
- Prozess- und Multitasking-Verwaltung: Ermöglicht die parallele Ausführung mehrerer Programme und Tasks (Parallelität).
- Hardware-Abstraktion: Stellt eine einheitliche Schnittstelle bereit, damit Anwendungen nicht direkt mit der Hardware kommunizieren müssen.
- Datensicherheit und Zugriffskontrolle: Schützt das System vor unbefugtem Zugriff und isoliert Prozesse voneinander.
- Dateisystemverwaltung: Organisation der Daten auf Speichermedien.
Typen in der Automatisierung:
- Echtzeitbetriebssysteme (RTOS): Speziell für zeitkritische industrielle Anwendungen entwickelt. Sie garantieren, dass Operationen innerhalb definierter Zeitfenster abgeschlossen werden (Determinismus). Beispiele: VxWorks, QNX, B&R Automation Runtime, Linux RT-Kernel.
- Standardbetriebssysteme: Wie Linux oder Windows (oft mit Echtzeiterweiterungen) für Industrie-PC (IPC) und HMI.
- Proprietäre SPS-Betriebssysteme: Maßgeschneiderte, schlanke Betriebssysteme, die direkt auf der SPS-Hardware laufen.
→ Siehe auch: Industrie-PC (IPC), SPS, Linux, Determinismus, Multitasking, Speicher

