Definition und Ziel:
Asset Performance Management (APM) bezieht sich auf eine Reihe von Softwarelösungen, Dienstleistungen und Strategien, die darauf abzielen, die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Effizienz und Sicherheit von physischen Anlagen (Assets) zu optimieren und gleichzeitig deren Lebenszykluskosten zu senken. Das Hauptziel von APM ist es, die Betriebsleistung von Assets zu maximieren, indem potenzielle Probleme proaktiv identifiziert und behoben werden, bevor sie zu ungeplanten Ausfällen oder teuren Reparaturen führen.
APM geht über die traditionelle reaktive oder präventive Wartung hinaus. Es integriert Datenanalyse, vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) und Asset Health Management, um fundierte Entscheidungen über Wartungsstrategien und Betriebsführung zu treffen.
Komponenten und Funktionsweise:
Ein typisches APM-System umfasst folgende Kernkomponenten und Funktionen:
- Datenerfassung und -integration: Sammeln von Betriebsdaten aus verschiedenen Quellen wie SPSen, Sensoren, SCADA-Systemen, MES und ERP.
- Zustandsüberwachung (Condition Monitoring): Kontinuierliche Erfassung und Analyse von Zustandsdaten (z.B. Vibration, Temperatur, Druck, Stromverbrauch) zur Erkennung von Abweichungen, die auf beginnende Fehler hinweisen.
- Predictive Analytics und Machine Learning: Anwendung fortschrittlicher Algorithmen auf die gesammelten Daten, um zukünftige Ausfälle oder Leistungsminderungen vorherzusagen.
- Asset Health Management: Bereitstellung eines ganzheitlichen Überblicks über den Zustand und die Leistung aller kritischen Assets, oft über Dashboards und KPIs.
- Wartungsmanagement: Integration mit Instandhaltungssystemen (z.B. CMMS, EAM) zur Planung und Terminierung von Wartungsmaßnahmen basierend auf dem tatsächlichen Zustand der Anlagen.
- Benchmarking und Optimierung: Vergleich der Anlagenleistung über Zeit oder mit ähnlichen Assets, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Bedeutung für Industrie 4.0 und Vorteile:
APM ist ein Eckpfeiler der Industrie 4.0-Strategie und des Industrial Internet of Things (IIoT). Durch die Vernetzung von Anlagen und die intelligente Analyse ihrer Betriebsdaten ermöglicht APM Unternehmen:
- Reduzierung ungeplanter Stillstände: Proaktives Eingreifen vor dem Eintreten von Ausfällen.
- Optimierung der Wartungskosten: Übergang von zeitbasierter zu zustandsbasierter Wartung, Vermeidung unnötiger Reparaturen und Ersatzteilhaltung.
- Steigerung der Anlagenverfügbarkeit: Maximierung der Betriebszeiten kritischer Maschinen.
- Verbesserung der Betriebseffizienz: Feinabstimmung von Prozessen basierend auf Echtzeitdaten.
- Verlängerung der Lebensdauer von Assets: Besserer Schutz und optimierte Nutzung der Anlagen.
- Informierte Investitionsentscheidungen: Datenbasierte Planung von Asset-Erneuerungen und -Upgrades.
Der Einsatz von APM-Lösungen führt somit zu einer signifikanten Reduzierung der Total Cost of Ownership (TCO) und einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der Fertigungs- und Prozessindustrie.
→ Siehe auch: Predictive Maintenance, Condition Monitoring, IIoT (Industrial Internet of Things), SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition), TCO (Total Cost of Ownership), Industrie 4.0

