Definition und Funktion:
 Die Anlaufsperre ist eine Sicherheitsfunktion in der Automatisierungstechnik, die dazu dient, den automatischen Wiederanlauf einer Maschine oder Anlage nach einem Stromausfall, einer Unterbrechung der Energieversorgung, einer Not-Halt-Betätigung oder dem Öffnen einer Schutzeinrichtung zu verhindern. Das Ziel ist es, das Personal vor unerwarteten oder unkontrollierten Bewegungen der Maschine zu schützen, die zu Verletzungen führen könnten.
Nach einem solchen Ereignis bleibt die Maschine im sicheren Stillstand, auch wenn die Energieversorgung wiederhergestellt ist oder die Not-Halt-Betätigung aufgehoben wird. Ein erneuter Start ist erst möglich, nachdem der Bediener eine bewusste, manuelle Aktion zur Quittierung (Bestätigung des sicheren Zustands) durchgeführt und die Starttaste betätigt hat.
Implementierung und Relevanz:
 Anlaufsperren werden in der Regel hardware- oder softwarebasiert in der SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) oder speziellen Sicherheitssteuerungen implementiert. Sie sind ein integraler Bestandteil der funktionalen Sicherheit von Maschinen und müssen die Anforderungen relevanter Normen (z.B. ISO 13849-1, IEC 60204-1) erfüllen.
Die Anlaufsperre verhindert Situationen, in denen eine Maschine nach einer Unterbrechung plötzlich und unkontrolliert wieder anläuft, was besonders gefährlich wäre, wenn sich Personen im Arbeitsbereich befinden. Sie erhöht somit die Sicherheit des Bedien- und Wartungspersonals erheblich.
→ Siehe auch: Wiederanlaufverhinderung, Quittierung, Funktionale Sicherheit, Not-Halt, Sicherheitsfunktionen

